Die jüngere Generation geht neue Wege
Mobilität ist ein wesentlicher Aspekt unseres Lebens – egal ob im privaten oder wirtschaftlichen Bereich. Für viele Menschen ist Mobilität ein Ausdruck von grenzenloser Freiheit. Wer nicht mobil ist, kann nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und fühlt sich im schlimmsten Fall ausgegrenzt.
Verhalten bezüglich Mobilität verändern
Allerdings hat die bisherige Form von Mobilität große Nachteile, denn der Verkehr ist der größte Verursacher von Treibhausgasen und hat somit Auswirkungen auf Klima, Wetter und Umwelt. Die Menschen kommen nicht umhin ihr Verhalten bezüglich der Mobilität zu verändern. Das Auto wird immer weniger als Symbol der Freiheit gesehen. Heutzutage ist es wichtiger einfach, nachhaltig und komfortabel von A nach B zu kommen, unabhängig vom Verkehrsmittel.
Junge Generation legt weniger Wert auf Automobil
Besonders die junge Generation zwischen 18 und 35 Jahren legt immer weniger Wert auf ein eigenes Automobil und fordert von der Politik neue Mobilitätskonzepte. Schon jetzt kombinieren viele von ihnen verschiedene Verkehrsmittel, so auch Informatikstudent Frédéric C. aus Vöhl, der meist mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder dem Fahrrad unterwegs ist. Wenn er dennoch ein Auto benötigt, um größere Dinge zu transportieren, nimmt er Carsharing-Angebote in Anspruch. Einkäufe erledigt er mit dem Elektrofahrrad, das über einen Anhänger verfügt. „Die Kosten für ein Auto sind mir einfach zu hoch und natürlich spielen auch Umweltaspekte eine Rolle“, betont er. Großhandelskauffrau Anna-Lena S. aus Frankfurt besitzt ebenfalls kein Auto. „Wir haben hier gute Verkehrsanbindungen. Ein Auto ist mir zu teuer und die Parkplatzsituation ist ein Graus“, erklärt sie.
Geld wird für andere Dinge ausgegeben
Mit dieser Ansicht stehen die beiden nicht allein da. Immer mehr junge Menschen verzichten auf ein Auto und geben ihr Geld stattdessen für hochwertige Smartphones, Computer und Laptops aus. Die eingesparten Unterhaltskosten, die jedem Autobesitzer durch Versicherung, Kfz-Steuer und Reparaturen entstehen, stecken sie zudem lieber in die eigene Wohnung, Urlaubsreisen oder Freizeitangebote.
Immer mehr E-Bikes auf der Straße
Die Mobilität der Zukunft wird zudem immer stärker vom Fahrrad geprägt. Mit E-Bikes, aufgewertet durch Anhänger und Lastenrädern lassen sich tägliche Besorgungen umweltfreundlich erledigen und man tut zudem etwas für seine Fitness und Gesundheit. Die Corona-Pandemie sorgte für ein deutliches Plus beim Verkauf von E-Bikes. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts standen Anfang 2021 bereits ca. 7,1 Millionen der elektrisch angetriebenen Fahrräder in Privathaushalten. Das war ein Zuwachs von 1,2 Millionen (20 %) im Vergleich zum Vorjahr.
Ländliche Verkehrsteilnehmer benachteiligt
Verkehrsteilnehmer jenseits der urbanen Zentren wünschen sich ebenfalls eine Verbesserung der Mobilität. In der ländlichen Region sind neue Mobilitätsdienste rar gesät und öffentliche Verkehrsmittel fahren zu unregelmäßig. Wenn eine weitere Strecke zu absolvieren ist, bedeutet das, häufige Umstiege und Wartezeiten, weswegen die Landbevölkerung auf ein eigenes Auto noch nicht verzichten möchte oder kann. (nz)
Noch ein kleiner Blick in die Zukunft
Autorin: Nadja Zecher-Christ